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Was läuft in Brandenburg falsch?
Hierzu möchte ich einen kurzen Abgleich zum Bildungssystem in Sachsen geben. Das Bundesland Sachsen führte im Jahre 2000 eine Lehrplanreform durch, d.h. einen Prozess der Reform der Lehrpläne. Diese wurde zum Leitbild für die Schulentwicklung und waren verbunden mit einem langen Diskussionsprozess in der Politik gemeinsam mit den Lehrkräften auf den Regionalkonferenzen. Die Systeme mussten komplett geändert werden. Dabei lagen die Schwerpunkte auf Leistungs- und Werteorientierung.
Folgende Fragen bildeten die Grundlage für die Reform:
Was muss tatsächlich gelernt werden?
Daraus ergab sich, dass Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer einen hohen Anteil an Wochenstunden haben sollten. Resultierend daraus: schon einige Stunden mehr machten bessere PISA-Ergebnisse aus.
Etwa 10 Jahre dauerte dieser Umstrukturierungsprozess. Anders als in den anderen Bundesländern sind die Lehrer nicht grundsätzlich verbeamtet.
Warum liegt Brandenburg hinten?
Sind wir wirklich so schlecht?
Kurze Bestandsaufnahme: Im Jahr 1990 stellte die Partei Bündnis 90 / Die Grünen die Bildungsministerin für das Land Brandenburg. Es erfolgte eine Politik der Gleichmacherei. Insbesondere der damalige Staatssekretär, ebenfalls aus der Partei Bündnis 90 / Die Grünen hervorgegangen richtete in Brandenburg großen Schaden an. Selbst der politische Wechsel 1994 an die SPD brachte keine gravierende Veränderung. „Leistungsbegriff war in Potsdam schon ein reaktionärer Begriff“, sagte Werner Weiß am Rande einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Königs Wusterhausen, zum Thema Vergleich der Bildungssysteme in Sachsen und Brandenburg.
Durch die Gleichmacherei und Leistungen, die nicht mehr eingefordert werden, hat sich in den letzten 20 Jahren eine Generation von Schülern entwickelt, die für den Arbeitsmarkt in Gesamtdeutschland schlecht zu vermitteln ist. Jedoch liegt, aus unserer Sicht, das Problem nicht bei den Schülern, sondern im Brandenburger Bildungssystem.
„Bildung ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“
Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller (1874-1936)
Hinzu kommen der erhebliche Unterrichtsausfall im Land Brandenburg und die Idee der schnellstmöglichen Umsetzung der Inklusion von Bildungsministerin Frau Dr. Martina Münch (SPD). Wir sind froh, dass die rot-rote Regierung in Potsdam inzwischen eingesehen hat, dass Inklusion nicht völlig kopflos sondern mit einem handwerklich sauberen Konzept und in Ruhe eingeführt werden muss. Nicht nur die personelle Situation spielt hierbei eine Rolle, auch die baulichen Standards in den Schulen müssen erst mal geändert werden. Wird eine Schule neu geplant und gebaut (hier sei das neue Schulprojekt Comenius-Grundschule in Oranienburg erwähnt) beachtet man von vornherein die EU-Konvention und plant mit den erforderlich baulichen Standards.
Wir haben in Oranienburg und in unserem Landkreis Oberhavel technisch gute Schulen. Unsere Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft. Eine Gesellschaft, die hohe Priorität auf Bildung setzt, hat auch eine hohe Wertekultur.
Der Arbeitskreis Bildung im CDU-Kreisvorstand Oberhavel wird sich intensiv mit allen offenen Fragen auseinandersetzen. Die Landtagsfraktion im Landtag Brandenburg in Potsdam hat unter der Leitung des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Brandenburg Gordon Hoffmann einen Leitantrag auf den Weg gebracht, der einstimmig durch den 27. Landesparteitag am 17. 11.2012 in Potsdam verabschiedet wurde. Er beinhaltet gerechte und leistungsorientierte Bildung. Der Arbeitskreis Bildung hat zu dazu weitere drei Anträge mit eingebracht.
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