03.03.2018, 16:59 Uhr

Klärschlammverbrennung – CDU befürchtet negative Folgen für die gesamte Region

Oranienburg/Leegebruch, 02. März 2018 – Die CDU Stadtverbände Oranienburg und Leegebruch trafen sich am Mittwochabend zu einer außerplanmäßig einberufenen Vorstandssitzung im Gasthaus „Zum Eicheneck“, um dort gemeinsam in Sachen Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage zu beraten. Man befürchte vor allem, dass sich der Transport und die Verbrennung von 80.000 Tonnen Klärschlamm im Jahr negativ auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie auf den Naherholungswert in der gesamten Region auswirken könnten.

 Martin Hinze, Fraktionsvorsitzender der CDU Leegebruch, steht den Plänen der Firma Intec Engineering GmbH mit großer Skepsis gegenüber: „Im Dunstkreis der Anlage befinden sich gewachsene Wohngebiete, einladende Gewässer und Touristenmagnete wie der Tier- und Freizeitpark Germendorf. Es wäre unverantwortlich, jetzt in unmittelbarer Nähe eine der größten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen der Republik zu errichten“, so Hinze. Neben den zusätzlichen Umweltbelastungen und Emissionen, die durch das wachsende Verkehrsaufkommen auf uns zukommen würden, fehlen in den Planungen derzeit wichtige technische Standards wie eine Entstickungsanlage, eine Quecksilberfilteranlage und eine geruchsmindernde Zwei-Kammer-Schleuse“, heißt es vonseiten des CDU-Politikers. Nun müssten die Stadtverordneten in Oranienburg zügig das Heft des Handelns übernehmen, damit die Interessen der Bürger von Leegebruch, Bärenklau, Germendorf, Eden sowie Oranienburg-Süd gewahrt bleiben und damit die Gemeinden vollständig für die Umweltverträglichkeitsprüfung berücksichtigt werden“, fordert Hinze.
Werner Mundt, Fraktionsvorsitzender der CDU Oranienburg, betont, dass das Thema bei Oranienburgs Christdemokraten derzeit ganz oben auf der Agenda stehe. „Die Informationsveranstaltung des Aktionsbündnisses ‚Contra KVA‘ hat gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger diese Anlage nicht wollen. Außerdem haben wir vor unserer Tür bereits einen hohen Anteil an Schwerindustrie sowie Müll- und Recyclinganlagen, sagt Mundt und fügt an: „Wir sind nicht die Müllkippe von Oberhavel! Wir haben hier noch immer alle Hände voll zu tun, die Schadstoffe und Gifte der Vergangenheit zu beseitigen. Wir müssen daher aufpassen, dass wir unseren Kindern und Enkelkindern auch ein lebenswertes Umfeld für die Zukunft hinterlassen“, bekräftigt Mundt und kündigt an, dass sich die Stadtverordneten der CDU in Sachen Klärschlammverbrennungsanlage entsprechend verhalten werden.
Am Montag, den 05. März 2018 ist die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage Thema in der Stadtverordnetenversammlung in Oranienburg. Abgestimmt wird über den Antrag des Ortsbeirats Germendorf zur Änderung des B-Plan Nr. 4 "Ehemaliges Heinkelwerk West", ergänzt durch einen Prüfauftrag, um die planungsrechtlichen und finanziellen Risiken für die Kommune abschätzen zu können.
Die Firma „Intec Engineering GmbH“ aus Bruchsal beabsichtigt im Gewerbegebiet Germendorf eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage mit einer Jahreskapazität von 80.000 Tonnen zu errichten. Schadstoffbelasteter Klärschlamm soll angeliefert, getrocknet und anschließend verbrannt werden. Der Schornstein der Anlage würde rund 30 Meter in die Höhe ragen. Geschätzt wird ein zusätzliches Verkehrsaufkommen von 78 Lkw pro Woche.