05.02.2018, 17:05 Uhr

Wir brauchen eine verträgliche Verkehrspolitik für Oranienburg!

Unser Stadtverordneter Frank Rzehaczek schüttelte nur den Kopf, als er im letzten Bauausschuss auf die Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung blickte. Die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Oberhavel hatte angedeutet, dass für ein flächendeckendes Tempo 30 in der Innenstadt keine Rechtsgrundlage vorliege. „Um Tempo 30 doch noch umfassend zu realisieren, müsste durch die Politik eine neue Lärmaktionsplanung für alle in Betracht kommenden Straßen in Auftrag geben werden“, berichtete er und fügte im gleichen Atemzug an: „Ich glaube, dass sich der Autoverkehr zu den Stoßzeiten dann trotzdem nur mit angezogener Handbremse und 3 Km/h über die Schlossbrücke bewegen wird. Wir investieren gerade viel Geld, Zeit und Nerven für ein dunkelrot-rot-grünes Placebo Projekt. Das vorläufige Ergebnis ist ein Tempo 30 Schilderwald und viele verärgerte Oranienburger“, so Rzehaczek.

 

Oranienburg und seine Ortsteile sind in den vergangenen Jahren sprunghaft gewachsen. Derzeit leben etwa 45.000 Einwohner in der Kreisstadt. Für das Jahr 2030 werden 50.900 Einwohner prognostiziert. Es ist davon auszugehen, dass sich durch die steigende Bevölkerungsentwicklung die Pendlerströme und das Verkehrsaufkommen im Stadtzentrum weiter erhöhen werden. Für eine oranienburgverträgliche Verkehrspolitik müssen nun zeitnah tragfähige Lösungen her. Neben einer dritten Havelquerung gehören eine bedarfsgerechte Taktverdichtung im öffentlichen Nahverkehr, eine überarbeitete Parkraumbewirtschaftung, neue Formen der E-Mobilität, die gleichberechtigte Förderung des Fuß- und Radverkehrs sowie das Thema Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung auf den Tisch. In den kommenden Wochen werden sich die Oranienburger Christdemokraten weiter intensiv mit dem Politikbereich Mobilität befassen und praxistaugliche Lösungsvorschläge für Oranienburg und seine Ortsteile erarbeiten.